Brandenburger Kata-Sportler präsentieren sich auf internationaler Bühne

Beim EJU Kata-Tournament sowie der anschließenden German Kata Open am zurückliegenden Wochenende starteten vier Brandenburger Judoka vom JC Kyoko Jänschwalde.

Die Zielstellungen und die Bedeutung der Turniere waren für die beiden Kata-Paare sehr unterschiedlich. Für Michael und Mathias Zapf waren die beiden Turniere ein weiterer Schritt der Vorbereitung auf dem Weg zur Kata-WM in einem Monat in Las Vegas/USA. Jan-Michael Pelz und Nevio Bubner wollten das Turnier am Sonntag nutzen, um weitere Erfahrungen auf großer Bühne zu sammeln und als neuen Gradmesser nach der Deutschen Kata-Meisterschaft für den erreichten Leistungsstand.

Für alle teilnehmenden internationalen und deutschen Starter wurde die Budo-Arena des SC Budokan Maintal am 5. und 6. Oktober zum Schauplatz zweier hochkarätiger Kata-Events: zum einen am Samstag das EJU Kata Tournament, das erstmals in Deutschland stattfand und 70 Kata-Teams aus 13 Nationen vor die Tore Frankfurts lockte.

Auch unsere beiden Mitglieder des deutschen Nationalteams, Michael und Mathias Zapf, gingen motiviert an den Start. Da das in der Spitze starke Teilnehmerfeld der Nage-no-Kata der Senioren diesmal nur aus elf Paaren bestand, kamen nur die vier besten Paare der Vorrunde ins Finale.  Nach der Vorrunde reihten sich beide Kyoko-Judoka auf Platz fünf hinter den favorisierten Spitzenpaaren aus Italien, Spanien, Niederlande sowie Immo und Hendrik Schmidt aus Deutschland ein und mussten sich damit bereits nach dem Vorausscheid aus dem Wettbewerb verabschieden. Trotz des frühen Ausscheidens sammelten sie dennoch wertvolle Erfahrungen auf internationaler Bühne. Besonders die unterschiedlichen Interpretationen und Auffassungen zu einzelnen Elementen bzw. zur Demonstration der Kata in verschiedenen nationalen Verbänden, offenbarten abermals die Vielfältigkeit und Tiefe in der Auseinandersetzung mit dem Thema Kata.

 

 

Am Sonntag lieferte die German Kata Open erneut packende Wettbewerbe, wenngleich mit einer größeren Anzahl von Athleten aus den Landesverbänden des DJB. Hier präsentierten sich aus Brandenburg vor allem die Routiniers Michael und Mathias erfolgreich und schafften es, sich an diesem Tag bei wiederum elf Wettbewerbsteilnehmern in den spannenden Medaillenkampf einzumischen. Am Ende wurde der konzentrierte und souveräne Finallauf der Zapfs auf den vierten Platz gewertet, womit unser Duo zwar ohne Medaille, aber dicht auf den Fersen der Topfavoriten blieb.

 

 

Für den  Jänschwalder Nachwuchs war dieses Turnier eine emotionale Berg und Tal-Bahn, bei der sie sich trotzdem mit großem Einsatz und fachlich sehenswert einbrachten. Nachdem am Samstag zum Ende des EJU-Turniers festgestellt wurde, dass die Beiden trotz korrekter Meldungen statt bei den für die U18 bei den Senioren ausgelost waren, erfolgte dann in der Nacht vor dem Sonntag die Berichtigung und Neuauslosung sowohl für die Senioren als auch für den Ausscheid der Kadetten.

„Motiviert starteten Jan und Nevio nach diesen Nachrichten somit am Sonntag sehr früh in den Tag und die Vorbereitung“, sagt Trainer Martin Reißmann. Ihre Kata-Präsentation in einem starken Teilnehmerfeld in der Vorrunde fand bei Zuschauern, Mitstreitern und auch beim Trainer viel Zuspruch. Nachdem jedoch die Punktwertung angezeigt wurde, musste diese positive Wahrnehmung einer ernüchternden Enttäuschung Platz machen. Während die gezeigte Kata anfänglich auf eine Finalteilnahme hoffen ließ, machte die ausgewiesene Bewertung dies klar zunichte. Die Hoffnung auf eine erneute Finalteilnahme und vielleicht eine Medaille, wie bei den Deutschen Kata-Meisterschaften im ersten Halbjahr, war für die deutschen Vize-Meister aus diesem Jahr durch das verpasste Finale nicht mehr möglich.

„Die beiden haben eine sehenswerte Kata präsentiert, mit der sie persönlich zufrieden sein können. Die relativ niedrige Bewertung ist in diesem Zusammenhang und im Kontext mit anderen Beispielen schwer zu verstehen bzw. einzuordnen und für die beiden Kata-Sportler natürlich eine große Enttäuschung“, sagt Trainer Martin Reißmann, der sich zuletzt beim Kata-Event in Köln im Sommer noch einmal wichtige Inputs für die Vorbereitung seiner Sportler geholt hatte.

 

 

Unbesehen davon gingen die Jänschwalder Judoka mit reichlich gesammelten Eindrücken und einer Vielzahl an Videosequenzen für die Analyse der Veranstaltung auf den langen Weg zurück nach Brandenburg. Im Weiteren heißt es nun, besonders natürlich mit Blick in Richtung WM im November, selbstkritisch auf die Leistungen zu blicken und in den kommenden Trainingseinheiten die eigene Kata weiter zu optimieren, um die Abstände zu den Medaillenrängen aufzuholen.

Für eine besondere Reflexion mit Abstand aber auch für Interessenten am Thema Kata bietet der DJB in Zusammenarbeit mit dem BJV am 14.12. in Strausberg einen Lehrgang mit hochkarätigen Referenten u.a. der der Kata-Kommission des DJB unter Leitung von Kata-Referent Sebastian Frey an. Diese Veranstaltung eröffnet somit beste Möglichkeiten, Kata besser kennenzulernen und zu vertiefen. Wer also in diesem Bereich sein Wissen und Können verbessern möchte, sich auf die nächste Graduierung vorbereiten oder einfach nur in der Praxis einen Eindruck von einer interessanten Facette des Judo zu erhalten wünscht, dem kann man nur empfehlen, diese Gelegenheit zu nutzen, um am 14.12.2024 unter Anleitung der DJB Kata-Kommission und gemeinsam mit weiteren Judobegeisterten Nage-no- oder Katame-no-Kata in Strausberg zu trainieren. Die Ausschreibung mit Anmeldelink ist zu finden unter „Termine“ oder hier.

Text: Michael Zapf, Martin Reißmann
Bilder: Martin Reißmann, Sebastian Frey

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