Souverän gewinnt Mascha Ballhaus ihre ersten beiden Kämpfe gegen Paulina Martinez aus Mexiko und Khordloodoi Bishrelt aus den Vereinigten Emiraten, muss sich jedoch der Ranglistenersten Diyora Keldiyorova aus Usbekistan und in der Trostrunde der Brasilianerin Larissa Pimenta geschlagen geben.
Die erste Gegnerin ist Paulina Martinez aus Mexiko. Mascha Ballhaus musste sehr aufpassen gegen die sehr aggressiv beginnende Mexikanerin. Nach 90 Sekunden setzte sie ein Zeichen und warf mit O-uchi-gari einen Waza-ari. Ein gutes Polster, aber sie erhielt danach auch die zweite Strafe für einen falschen Griff. Eine Minute vor Ende des Kampfes setzt Mascha Ballhaus eine Würgetechnik an und gewinnt den Kampf.
Im nächsten Kampf steht sie gegen Khordloodoi Bishrelt aus den Vereinigten Emiraten. Nach zwei Minuten kontert sie ihre Gegnerin und erhält Waza-ari. Eine halbe Minute vor Ende arbeitet sie wieder eine Würgetechnik aus und gewinnt mit Ippon.
Damit steht sie in der Runde der letzten Acht und muss gegendie spätere Olympiasiegerin Diyora Keldiyorova aus Usbekistan kämpfen, die im Kampf vorher die Weltklasse-Judoka und Favoritin Uta Abe ausgeschaltet hat. Die Siegerin der Begegnung zieht ins Halbfinale ein, die Verliererin hat noch die Chance, über die Trostrunde zu Bronze zu kommen.
Beide Kämpferinnen schenken sich nichts. Beide bekommen jedoch je zwei Strafen für Griffverhinderung. Sie liefern sich weiter einen starken Kampf, die fast immer gleichzeitig angreifen. Die Usbekin ist jedoch in einigen Fällen etwas schneller, ohne dass es eine Wertung gibt. Eine Minute vor Ende greift dann der Kampfrichter ein und gibt Mascha Ballhaus die dritte Strafe für Inaktivität.
„Die Strafe hat mich schon etwas genervt. Ich wusste zwar, dass ich was machen muss, da sie vorher ein paar gute Aktionen hatte, aber dass ich gerade bei der Aktion den Shido bekomme, hab ich nicht ganz verstanden“, hadert Mascha Ballhaus etwas mit dem Kampfende.
Mit diesem Ergebnis steht Diyora Keldiyorova im Halbfinale, Mascha Ballhaus kämpft in der Trostrunde gegen die Brasilianerin Larissa Pimenta.
Es wird ein großartiger Kampf. Beide Athletinnen schenken sich nichts. Sie erhalten zunächst recht schnell beide eine Strafe für Inaktivität. Unsere Athletin bekommt nach zwei Minuten Kampfzeit noch eine weitere Strafe für Raustreten aus der Matte. Beide haben gute Aktionen, mal ist die eine aktiver, dann wieder die andere. Mascha Ballhaus kommt als gute Bodenkämpferin nicht zum Zuge, die Brasilianerin wehrt immer zeitig ab. „Da ich die letzten drei Mal gegen die Brasilianerin gewonnen habe, dachte ich mir schon, dass sie sicher etwas umstellen werden. Ich hab gleich am Anfang gemerkt, dass sie sich aggressiver und kräftiger vor allem im Griff anfühlt, als ich sie die letzten Male wahrgenommen habe.“
Es geht ins Golden Score. Nach zwei Minuten dann die entscheidende Aktion. Pimenta kommt am Boden zu einer Würgetechnik und damit verliert Mascha Ballhaus diesen Kampf. „Da ich dann recht schnell die zwei Strafen bekommen habe, kippt halt so ein Kampf auch mal schnell, weil ich ja mehr Risiko eingehen musste.“
Sie wird nach einem guten Wettkampftag Olympia-Siebte.
„Ich bin irgendwie traurig, weil ich das Gefühl hatte, in der Vorrunde richtig gut performt zu haben. Diese lange Pause hat mich ein bisschen rausgebracht.“ Dennoch hat sie sich auf der Olympia-Matte gut verkauft. „Ich bin jetzt grad traurig, aber eigentlich bin ich schon stolz auf den Wettkampftag. Vor allem auch, wie ich meine Emotionen und meine Aufregung gemanagt habe.“
„Mascha hatte einen sehr guten Start in den Wettkampf und hat auch gegen die spätere Olympiasiererin aus Usbekistan auf Augenhöhe gekämpft“ , wertet Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa den Wettkampftag. „Am Ende haben ein paar kleine Prozente gefehlt, da war schon noch etwas mehr drin.“