Igor Wandtke beginnt gegen den Olympia-Ranglisten 324 aus Sao Tome und Principe. Die beiden Athleten haben noch nie gegeneinander gekämpft. Genau diese Situation macht es natürlich schwer, den Kämpfer einzuschätzen und sich darauf einzustellen.
Es ging auch gleich hektisch los. De Oliveira versuchte mit Griffverhinderung, dass Igor Wandtke eine Technik ansetzen könnte. Dafür gab es auch gleich in der ersten Minute eine Strafe. Unser Athlet kam dann öfter zu Aktionen, die jedoch keine Wertung erbrachten. Nach eineinhalb Minuten folgte konsequenterweise eine Inaktivitätsstrafe. Nach fast zwei Minuten Kampfzeit wirft Igor Wandtke mit einem Fußwurf auf Waza-ari und ging gleich über in eine Haltetechnik. Nach knapp über zwei Minuten gewinnt der Hannoveraner mit zwei Waza-ari und hat damit seinen Auftaktkampf gemeistert.
In der nächsten Runde kämpft er nun gegen Arthur Margelidon aus Kanada.
Es wurde ein ausgeglichener Kampf zwischen den Beiden auf Augenhöhe. In Insgesamt acht Minuten Kampfzeit gab es einen großen Schlagabtausch zwischen den Athleten. Beide hatten starke Aktionen, aber ohne Wertung. Letztendlich entschieden die Strafen in diesem spannenden Kampf und Igor Wandtke erhielt nach 8:03 Kampfzeit und 2:2 Strafen die dritte Bestrafung und verliert damit. Er scheidet nach einer sehr guten Vorstellung auf dieser Olympiamatte eine Runde zu früh aus, um in die Platzierungsränge zu kommen.
„Ich bin schon enttäuscht, ich habe alles reingegeben und der Kampf fühlt sich eigentlich nicht verloren an“, sagt er unmittelbar nachdem er von der Matte kam. Die Strafe war für ihn nicht nachvollziehbar. . „Es ist halt eine Enttäuschung, man braucht auch etwas Glück. Ich hatte ein gutes Los und dann fehlte am Ende das kleine Stückchen Glück für mich. Es fehlten Kleinigkeiten.“ Hinzu kommt, dass er seinen Gegner Arthur Margelidon bereits sein zehn Jahren gut kennt. „Es ist einer der Wenigen, mit dem ich auch befreundet bin und er hätte auch lieber einen anderen Gegner gehabt“, plaudert er etwas aus dem Nähkästchen. „Ich wollte es auf der Bühne genießen, hatte einen starken Gegner. Es hat Spaß gemacht zu kämpfen. Aber ich wäre lieber geworfen worden, da weiß man, dass man einen Fehler gemacht hat. Es ist undankbar, so zu verlieren.“
Pauline Starke beginnt gegen die Niederländerin Julie Beurskens. Bei den Europameisterschaften in diesem Jahr gewann unsere Athletin in der einzigen Begegnung der Beiden.
Ihre Stärke am Boden konnte Pauline Starke nicht so gut ausspielen, da die Niederländerin sich immer sehr clever wehrte. Nach eineinhalb Minuten erzielte unsere Athletin dann einen Waza-ari, den die Niederländerin eine Minute später egalisierte. Die Niederländerin hatte jedoch bereits zwei Strafen erhalten für verbotene Griffe und Herunterziehen. Eine halbe Minute vor Schluss kam wieder ein Scheinangriff und sie erhielt die dritte Strafe. Damit ist Pauline Starke eine Runde weiter und kämpft nun gegen Enkhriilen Lkhagvatogoo aus der Mongolei, die bei den letzten drei Weltmeisterschaften immer um Bronze kämpfte und zweimal auch siegte.
Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa ist sehr zufrieden mit dem ersten Kampf seiner Athletin. “Sie war sehr aktiv und sehr dominant, hat gut gekämpft und souverän gewonnen.”
Pauline Starke erkämpft recht schnell Waza-ari, die Mongolin bekommt sie aber in eine Festhalte. Aus der befreit sich Pauline Starke nach 17 Sekunden, damit schaffte die Mongolin jedoch den Ausgleich. Nach 2:2 Strafen erhielt dann unsere Athletin in den letzten Sekunden die dritte Strafe und scheidet ebenfalls in der Vor-Platzierungsrunde aus. Auch sie lieferte einen sehr guten Kampf, der jedoch nicht von einem Sieg gekrönt wurde.
Damit hadert sie auch sehr. „Ich habe gut geworfen, mit 2:1 Shido geführt, der Kampf war eigentlich auf meiner Seite. Aber dann hat sie ihre Strategie geändert und ich fand keine Lösung mehr dafür, keine Antwort“, sagt sie den Tränen nahe. „Ich wünschte, ich hätte mehr Gas gegeben, ich hatte noch Körner, kam aber nicht zum Zuge. Das ärgert mich so, weil ich das Gefühl habe, doch nicht alles gegeben zu haben. Das ist ein Scheißgefühl“, brachen alle Emotionen aus ihr heraus. Nun freut sie sich auf ihre Familie, ihren Mann, auf die Eltern und Schwester, die sie sicher auffangen werden.
Auch Claudiu Pusa bestätigt dies. “Es war ein guter Kampf, aber nicht gut genug”, bezieht er sich vor allem auf den zweiten Teil im Golden Score. “Die Mongolin war da die Aktivere, wir waren zu langsam und damit ging der 3. Shido an uns. Leider sind damit auch unsere Träume von einer Finalteilnahme am Nachmittag geplatzt.”