Erik Abramov sorgte im Schwergewicht für einen Paukenschlag. Am Ende hält er nach fünf Kämpfen eine Bronzemedaille in den Hände und sorgt damit nach einer längeren Durststrecke für eine Medaille bei den deutschen Männern zu einer internationalen Meisterschaft.
Gegen den Belgier Toma Nikiforov gewinnt er mit Yuko, danach geht es recht schnell. Gegen den aktuellen Junioren-Weltmeister Ibrahim Tataroglu aus der Türkei braucht er gerade 35 Sekunden bis zum Ippon und steht dann dem zweifachen Olympiasieger, zweifachen Weltmeister und dreifachen Europameister Lukas Krpalek aus Tschechien im Viertelfinale gegenüber. Schnell erarbeitet er sich einen zwei-Shido-Vorteil. Er ist dominant und verliert aber nach fast drei Minuten mit einer Haltetechnik und geht in die Trostrunde.
Gegen den aktuellen Europameister Martti Puumalainnen aus Finnland siegt er nach nicht einmal eineinhalb Minuten mit einer Haltetechnik und steht im Kampf um Bronze gegen Ushangi Kokauri aus Aserbaidschan. Gegen den früheren Vize-Weltmeister begann er schnell mit einer Yuko-Wertung, kassierte jedoch eine Minute später einen Waza-ari. Nach reichlich zwei Minuten dann Ippon für Erik Abramov und er gewinnt die Bronzemedaille. „Ich bin sehr glücklich und bis auf den Kampf gegen Krpalek auch recht zufrieden. Ich hatte einen Fehler gemacht und mich von ihm provozieren lassen. Er hat das sofort ausgenutzt“, analysiert er den verlorenen Kampf gegen den Tschechen.
Dena Pohl und Martin Setz sowie die in Potsdam trainierende Samira Bouizgarne kämpfen in den vorhergehenden EM-Tagen.
In der 70-Kilo-Klasse gewinnt Dena Pohl gegen die aktuelle Junioren-Weltmeisterin Elena Dengg aus Österreich mit einer Yuko-Wertung drei Sekunden vor Kampfende und zieht damit in die nächste Runde ein. Gegen Laura Svetko aus Kroatien findet sie keine Lösung, um die Angriffe wirkungsvoll abzuwenden. Zwei Yuko-Wertungen und nach einem Waza-ari eine anschließende Haltetechnik ist der Kampf vorzeitig beendet und Dena Pohl scheidet aus.
Martin Setz beginnt nach einem Freilos gleich mit einem Paukenschlag. Gegen den Vize-Olympiasieger von Tokio und WM-Dritten des Vorjahres, Vazha Margvelashvili aus Georgien, lässt er nichts anbrennen und erkämpft nach einer Minute Waza-ari. Eine Minute später hat der Georgier keine Chance in einer Hebeltechnik und Martin Setz gewinnt souverän diesen Kampf. Gegen den aktuellen EM-Dritten Elios Manzi aus Italien kassiert er jedoch in der Hälfte der Kampfzeit einen Waza-ari, den er nicht mehr aufholen kann. Damit scheidet er trotz guter Leistung aus.
Samira Bouizgarne (1. JC Mönchengladbach – NW) gewinnt in einem taktisch klug geführten Kampf gegen die Moldavierin Oxana Diacento nach reichlich sechs Minuten und steht in der zweiten Runde der Niederländerin Marit Kamps gegenüber. Den Kampf verliert sie jedoch nach fast zwei Minuten mit einer Würgetechnik und scheidet aus.