Erik Abramov bringt Team ins Halbfinale

Erik Abramov ist Matchwinner des Viertelfinals und bringt das Team ins Halbfinale. Am Ende wirds Platz 5 im Mixed-Team.

Der Mixed-Team-Wettbewerb konnte dramatischer kaum sein. Zum einen für das deutsche Team, aber dann auch das Finale zwischen Japan und Frankreich. Aber der Reihe nach.

Das deutsche Team wollte auf jeden Fall die Bronzemedaille von 2021 verteidigen. Dafür hat sich das Team mit einem klaren Sieg mit 4:1 gegen Österreich eine gute Grundlage geschaffen. Auch gegen Brasilien im Viertelfinale gewinnt das deutsche Team. Da ist es besonders Erik Abramov, der das deutsche Team nach vorn bringt. Er kämpft gegen Leonardo Concalves und machts blitzschnell. Nach 15 Sekunden Waza-ari, nach 45 Sekunden ein zweiter Waza-ari. Es steht 3:2. Da Pauline Starke anschließend verliert, gibt es einen Stichkampf.

Da wird zufällig das Schwergewicht ausgelost und Erik Abramov muss noch mal ran. Auch hier braucht er lediglich 55 Sekunden bis zum entscheidenden Waza-ari und das Team steht im Halbfinale.

Auch gegen Japan und dann im Bronzekampf gegen Korea zeigt sich der Potsdamer in sehr guter Form. Gegen den Japaner Aaron Wolf überrascht er gleich in den ersten Sekunden mit einer Fußtechnik. Der Japaner kann sich jedoch noch gut abfangen, es gibt keine Wertung. Nach eineinhalb Minuten dann Waza-ari für den Japaner und nach mehr als zwei Minuten wirft er noch einmal auf Ippon.

Aber auch im Bronzekampf gegen den Vize-Olympiasieger Minjong Kim, der im Finale gegen Teddy Riner verloren hatte, machte er einen guten Kampf. Nach drei Minuten jedoch ein Waza-ari gegen ihn und in den letzten Sekunden kommt der Koreaner nach einem Angriff von unserem Athleten zu einer Haltetechnik. Erik Abramov hat keine Chance, sich unter dem sehr viel schwereren Koreaner herauszuwinden.

Japan im Halbfinale wurde zur erwartet schweren Nuss, die das deutsche Team nicht knacken konnte und 4:0 verliert. Aber im Kampf um Bronze waren doch Hoffnungen aufgekeimt. Gegen Korea geriet das Team jedoch schnell in Rückstand. Es war Igor Wandtke, der das Team zurück ins Rennen bringen musste. Und nach harten fast zehn Minuten Kampfzeit siegte er mit Waza-ari und holte damit das 2:3. Miriam Butkereit hält als nächstes dem Druck stand und gewinnt nach 22 Sekunden. Danach Bangen, wer muss noch einmal ran?

Bei der Auslosung sah es zunächst aus, als ob die 70-Kilo Klasse ausgelost wird. “Insgeheim habe ich gehofft, bitte, bittte, ich möchte diesen Kampf machen und nach Hause bringen”, sagt Miriam Butkereit. Aber die Auslosungsrolle bewegte sich noch ein kleines Stück weiter und blieb ausgerechnet bei -73 kg stehen. Also musste Igor Wandtke nach dem extrem langen Kampf und nur sehr kurzer Erholungszeit noch ein zweites Mal ran. Auch dieser Kampf verlief ausgesprochen ausgeglichen und nach fünfeinhalb Minuten bekam Igor Wandtke die dritte Strafe.

„Ich habe nicht verloren, weil ich schlechter war. Es ist sehr ärgerlich, weil es uns die Medaille gekostet hat“, sagt Igor Wandtke. „Igor hatte einfach Pech, es waren komische Strafen, die es den ganzen Tag nicht gab. Man hatte das Gefühl, dass man schnell einen Sieger haben wollte“, ergänzt Miriam Butkereit.

Dennoch war mit diesem verlorenen Kampf auch die Medaille weg und das deutsche Team wurde Olympia-Fünfter.

 

Die gleiche Dramatik wiederholt sich im Finalkampf zwischen Japan und Frankreich. Vor drei Jahren in Tokio schnappte sich Frankreich souverän die Goldmedaille gegen Japan vor dem dortigen Publikum weg. Die Japaner wollten sich in diesem Jahr revanchieren. So sieht es zunächst auch aus. Nach vier Kämpfen steht es 3:1 für Japan. Nur Teddy Riner hatte im Golden Score gepunktet.

Es folgte eine dramatische Aufholjagd. Frankreich gewinnt die letzten beiden Kämpfe und so kommt es auch hier zum Ausscheidungskampf. Es wird ausgerechnet das Schwergewicht ausgelost. Der Athlet, dem sicher am allermeisten an einer Goldmedaille gelegen war, Frankreichs Volksheld Nr. 1 Teddy Riner, bekam es selbst in die Hand, für einen Sieg zu sorgen. Hatte er gegen den Japaner Tasuro Saito vorher bereits im Golden Score gekämpft und mit einem spektakulären Uchi-mata gewonnen, machte er es jetzt wieder spannend. Nach 2:2 Strafen und mehr als der normalen Kampfzeit setzt er wieder eine schöne Wurftechnik an und gewinnt auch den Ausscheidungskampf. Das Publikum war nicht mehr zu halten und die Halle bebte. Frankreich kürte sich damit zum zweiten Mal als Olympiasieger-Team und Teddy Riner erkämpfte sein fünftes Olympiagold. Er ist damit der erfolgreichste Judo-Athlet überhaupt und freute sich ausgelassen und fröhlich mit seinem Team über den Erfolg.

Achtung

Anmeldefrist für Trainer-C-Weiterbildung (11.-13.10.) beachten! Bis 30.08. muss die Gebühr überwiesen sein!

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