Landes-Selbstverteidigungslehrgang in Zernsdorf

Am vergangenen Samstag fand des Landeslehrgang Selbstverteidigung in Zernsdorf statt.

Über zwanzig interessierte Sportlerinnen und Sportler aller Gürtelfarben aus Brandenburger Judo -Vereinen trafen sich, um sich unter fachlicher Anleitung für die Selbstverteidigung weiterzubilden und begeistern zu lassen.

Der Referent für Selbstverteidigung im BJV, Stephan Grau, stellte zunächst in kurzweiligen Darlegungen die Methodik und die juristische Basis der Selbstverteidigung sehr anschaulich und für jeden plausibel dar. Dabei ging er auf Geschichtliches sowie gegenwärtige Situationen ein. Das betraf z. B. die Umsetzung zum Waffenrecht oder welche alltäglichen „Waffen“ erlaubt bzw. nicht erlaubt sind.

Nach der Wiederholung behandelter Techniken erarbeitete er mit den Teilnehmern grundlegende technische Merkmale, z. B. das Umlenken oder die Übernahme von Angriffen mit oder ohne gefährlichen Gegenstand, Schlägen und Blöcken.  Diese erweiterten SV-Schwerpunkte strukturierte er in verschiedene Angriffsgruppen und immer unter dem Aspekt einer sinnvollen, wirksamen und realistischen Selbstverteidigung sowie unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit. In Fortsetzung vom vorhergehenden SV-Lehrgang ging er weiter auf die Grundlagen in der Verteidigung gegen Angriffe mit dem Messer ein. Darüber hinaus trainierten die Teilnehmer die Selbstverteidigung und Selbstbehauptung in realen Situationen unter dem Aspekt bestehender eigener zu minimierender Verletzungsrisiken. Auch hierzu brachte sich jeder mit der genutzten Foto-/Videoprojektion ein eigenes Bild ins Bewusstsein.

Einen weiteren Übungsschwerpunkt bildeten zweckmäßige Maßnahmen der ersten Abwehr, treffende Selbstverteidigungstechniken und -abläufe mit Alltagsgegenständen als „Freund und Helfer“ sowie insbesondere mit Teilen der eigenen Alltagsbekleidung. Das Ganze mündete in der „Übernahme der Situation“ als Stand-Boden-Übergang mit weiterführenden Techniken. Das kann zum einen das Entwenden des Angriffsgegenstandes sein oder auch ein effektives Festlegen des Angreifenden am Boden.

Mit viel Aufmerksamkeit und Eifer ist dann in den Praxisteilen bis in den späten Nachmittag das Vermittelte von jedem akribisch umgesetzt worden. Dazu bildeten bekannte Alltagsgegenstände wie ein Gürtel oder die Jacke die Grundlage für das Üben. Aber auch die Verteidigung mit anderen Alltagsgegenständen wurde erörtert.

Immer wieder präsentierte Stephan Grau sehr anschaulich und erlebenswert, mit Ernst sowie gleichzeitig verstecktem Witz Selbstverteidigungsdarbietungen, so dass auch alle die innere Logik der Techniken in Verbindung mit der Ernsthaftigkeit der Situation letztendlich verstanden.

„Mit viel SV-Begeisterung und praktischem Gefühl nahm jeder erneut etwas als Anregung mit nach Hause in die Vereine“, sagt Vizepräsident Dirk Krüger. Alle waren sich in der Schlussbesprechung einig, dass diese Art von Lehrgang weitergeführt werden sollte. Das dienst zum einen zur notwendigen Reaktivierung der Selbstverteidigung in den Vereinen, aber auch vor allem für die Mitgliedergewinnung in den Vereinen.

Deshalb findet der nächste Lehrgang in einem Jahr am 28. September 2024 statt.

„Darüber hinaus möchte ich schon jetzt auch auf den Landes-Kata-Lehrgang des BJV am 3. März. 2024 hinweisen.  Eine Werbung in den Vereinen zur Teilnahme ist ausdrücklich erwünscht“, informiert Dirk Krüger. Sein Dankeschön gilt dem Judoteam Lok Zernsdorf für die gute organisatorische Vorbereitung und die umfangreiche Sorge um das leibliche Wohl.