Inklusion und Erlebnispädagogik

Bei der Projektfahrt ins Zittauer Gebirge erlebten die Kinder und Jugendlichen des JC Kyoko Jänschwalde gemeinsam mit den Förderschülern aus Lübben Judo und viele andere Herausforderungen

Drei Jahre hat es gedauert, bis die gemeinsame Erlebnistour wieder starten konnte. 2019 ging die Fahrt noch fünf Tage nach Bedrichov (Tschechien) im Iser-Gebirge. Leider hat die Herberge dort coronabedingt schließen müssen. „So mussten wir einen neuen Planansatz für das Projekt „Persönlichkeitsentwicklung durch Gruppenprozesse“ finden“, sagt Projektleiter Martin Reißmann. „Natürlich waren es auch jetzt wieder Tage mit Judo & more.“

Die Lösung für das neue Projekt war das Gästehaus Oberlausitzer Dreieck im Zittauer Gebirge. So fuhren dann die Judoka des JC Kyoko Jänschwalde und Förderschüler der Judo AG‘en der Schule am Neuhaus in Lübben mit der Stiftung SPI Sozialarbeit an Schule am 15. August mit drei Bussen und 24 Teilnehmern sowie Betreuern ins Zittauer Gebirge. Jeweils zwölf Teilnehmer vom JC Kyoko und von der Förderschule kamen am Montagvormittag in Jänschwalde zusammen, um von dort gemeinsam fünf Tage mit vielen Herausforderungen zu gestalten. Dabei reichte die Altersspanne der 19 Jungen und Mädchen vom 7. bis zum 16. Lebensjahr. Zwei der drei Busse stellte dabei die Stiftung SPI – eine nicht unwichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Veranstaltung.

Der traditionelle Mehrkampf mit insgesamt 16 Disziplinen war natürlich wieder im Zentrum des Plans. Von Lauf über Rafting, Gruppenwanderung, Kletten, sowie über viele Einzel- und Partnerübungen reichte dabei die Palette. „Wechselseitige Unterstützung und Übernahme von Verantwortung für den Erfolg des Übungspartners waren auch dieses Mal wieder unabdingbar, um die verschiedenen Herausforderungen zu bewältigen“ umschreibt Martin Reißmann das Ziel der Fahrt. Für Aufgaben wie Rafting und Klettergarten ging es dabei auch auf einen Tagesausflug nach Tschechien Mala-Skala. Auf der Rückfahrt war zusätzlich noch die Sommerrodelbahn in Janov auf dem Programm, bevor es durch Bedrichov und Liberec zurück ins Zittauer Gebirge ging.

Für eine Gruppenwanderung über den Hochwaldgipfel bei Hain nach Jonsdorf zur Ausflugsgaststätte Gondelfahrt bot das Zittauer Gebirge natürlich reichlich Möglichkeiten. Der judospezifische Teil des Mehrkampfs konnte dann in den Räumen des Vereinssportzentrums der HSG Turbine in Zittau unter optimalen Bedingungen umgesetzt werden. Danach bot der Trixi-Park in Großschönau die Möglichkeit zur Erfrischung beim Baden.

Nach vier ereignisreichen Tagen fuhren die Judoka nach dem abschließenden Judo-Sternlauf auf der Judomatte am Donnerstagnachmittag noch einmal zum Rodeln, dieses Mal nach Oberoderwitz, bevor im Gästehaus der Mehrkampf ausgewertet wurde. Es gab für die große gemeinsame Anstrengung Würdigungen nach Altersbereichen sowohl für die Jungen als auch die Mädchen mit Urkunden, Pokalen und Medaillen. Zwei Judoka der Judo-AG an der Förderschule in Lübben konnten in den vier Tagen sogar noch den 6. Kyu trainingsbegleitend zu Ende bringen. Fabi und Chris nahmen aus den Händen des Trainers und des Prüfers stolz ihren neuen Gürtel und die entsprechende Urkunde in Empfang.

Auch am Freitag gab es noch ein Highlight. Es ging vom Gästehaus am Jägerwäldchen über die Nonnenfelsen mit einem wunderschönen Aussichtspunkt durch eine Felsengasse zur Gaststätte Gondelfahrt. Nach einem gemeinsamen Mittag fuhr die kleine Bus-Karawane dann wieder zurück nach Jänschwalde und Lübben.

Die gemeinsamen tollen Erlebnisse werden bei den Teilnehmern sicher noch eine Weile nachwirken und haben sicher auch zur wechselseitigen Achtung, besserem Verständnis und kameradschaftlichem Umgang beigetragen. Viele freuen sich auf ein Wiedersehen bei einer neuen Fahrt, vielleicht im Winter in die Bergsteigerhütte in Jonsdorf.

„Ich möchte an dieser Stelle an das Betreuer- und Fahrerteam Jonas Drabow, Michael Pelz, Marcel Steckling, Lisa Vorwachs und Yvonne Richter ein großes Dankeschön geben“ sagt Martin Reißmann wohlwissend, dass ohne die vielen Helfer so eine Fahrt nicht möglich sein würde.

Martin Reißmann