Nach zweieinhalb-jähriger pandemiebedingter Pause fand vom 1. bis 3. Juli erstmals wieder im Bereich des BJV eine Lehrveranstaltung zur Lizenzverlängerung der A/B/C Trainer in Strausberg statt. Der Andrang war somit erwartungsgemäß groß, war esdoch nach der Pandemie die erste Weiterbildungs-Veranstaltung dieser Größenordnung in Präsenz. Das Orga-Team um Martin Reißmann und den Brüdern Mathias und Michael Zapf, die darüber hinaus natürlich noch inhaltliche Aufgaben übernahmen, hatten alle Hände voll zu tun. Unter der Leitung von Vizepräsident und Lehrreferent des BJV, Jan Schröder, lag der thematische Schwerpunkt auf der Vorstellung und Diskussion des neu erarbeiteten Kyu-Graduierungssystems. Hierfür war als Gast- und Hauptreferent Wolfgang Dax-Romswinkel eingeladen. Als Mitwirkende der durch den DJB initiierten Arbeitsgruppe konnten beide den Teilnehmern umfangreiche Informationen und Einblicke zu einem heiß diskutierten Prozess geben.
Passend zum offiziellen Startschuss des DJB am 1. Juli 2022 wurden die Trainer aus drei Landesverbänden am Freitagabend durch Jan Schröder in die Grundideen und bereitgestellten Informationsmaterialien eingeführt. In einer interessanten Diskussionsrunde konnten erste Fragen beantwortet, erkannte Probleme diskutiert und einzelne Unklarheiten beseitigt bzw. zumindest diskutiert werden. Ein wichtiger Meilenstein, bis dann am 01.01.2023 das neue Kyu-Graduierungssystem auch im BJV parallel zum bisherigen in der Praxis starten wird.
Am Samstag ging es dann bei sommerlichen Temperaturen auf die Tatami. Unter der Leitung von Wolfgang Dax-Romswinkel und Jan Schröder stand nun die praktische Umsetzung der Grundprogramme Stand und Boden sowie der jeweiligen Erweiterungsprogramme anhand ausgewählter Beispiele auf dem Lehrplan. Mit seinem facettenreichen technischen Verständnis und der sehr guten methodischen Aufbereitung gelang es Dax-Romswnkel, die Teilnehmenden zur aktiven aber auch teilweise kritischen Auseinandersetzung mit der Thematik zu motivieren. Dabei halfen zahlreiche Hintergrundinformationen, die Zielstellungen und Inhalte mitunter besser zu verstehen. Von der 22-Jährigen Studentin bis zum 81-Jährigen Rentner bestand bei den anwesenden Trainern ein großes Interesse und Engagement, die technischen Darstellungen, Inhalte und Grundgedanken zu verstehen, sowie in praktischen Sequenzen umzusetzen.
Im Anschluss bot sich die Möglichkeit, in mehreren Arbeitsgruppen entsprechend der eigenen Schwerpunktlegungen teilzunehmen. So zum Beispiel zur Selbstverteidigung, zu verschiedenen Kata (z.B. Kime-no-kata, Katame-no-kata) oder auch an einer vertiefenden Diskussionsrunde zu Fragen des neuen Kyu-Graduierungssystems mit Wolfgang Dax-Romswinkel. Am Abend ergab sich dann beim Grillen die Möglichkeit zu vertiefenden Gesprächen bzw. zum Erfahrungsaustausch in gemütlicher Runde.
Der Sonntag stand dann im Zeichen von „Fairständnis“. Der lizenzierte IJF-B-Kampfrichter Martin Schuch sorgte für einen offenen Austausch zwischen Trainern und Kampfrichtern, um Transparenz im Umgang mit den geltenden Wettkampfregeln zu schaffen. Unklarheiten in der Auslegung von Kampfregeln, aber auch Fragen des fairen Umgangs zwischen Trainern und Kampfrichtern wurden gemeinsam diskutiert.
Zum Ende wurde der Lehrgang dann mit Pilates als ganzheitliches Ganzkörpertraining durch Jan Schröder zu einer weiteren Herausforderung, ehe nach einer ausgiebigen Dehnung alle in freudiger Erwartung des Muskelkaters zu einer gemeinsamen Abschlussbesprechung zusammenkamen.
Es liegt nun an den einzelnen Trainern, die erworbenen Kompetenzen innerhalb der Vereine weiter zu vermitteln und unter den konkreten Bedingungen vor Ort vorzubereiten. Sicher gibt es bis 01.01.2023 noch einiges für die praktische Umsetzung des neuen Kyu-Graduierungssystems parallel zur bekannten Kyu-Prüfungsordnung vorzubereiten und an Inhalten zu feilen.
„Ein großes Dankeschön hier stellvertretend für alle Referenten auch an die Mitglieder des Lehr-Teams Matthias Störzner, Daniel Klenner und an die Trainer Thomas Wendt und Michael Lenz“, sagt Martin Reißmann. „Aber auch für das Organisationsteam, dem KSC Strausberg und dem SEP für die Bereitstellung optimaler Rahmenbedingungen.“