DEM Ü30 Bad Ems

Brandenburger Veteranen sind mit vier Titeln und weiteren neun Medaillen gut aufgelegt beim Judofestival in Bad Ems

Es ist schon etwas Besonderes, wenn eine Deutsche Meisterschaft im Rahmen eines Festivals ausgetragen wird. Eingebettet in ein buntes Rahmenprogramm mit Olympiasieger Frank Wieneke oder Weltmeister Alexander Wieczerzak, Workshops zu Taiso, Medienarbeit oder auch das neue Graduierungssystem sowie dem 1. Yoko-Pokal für die jüngeren Mannschaften fanden in Bad Ems auch die Deutschen Meisterschaften der Ü30 statt. Aus den verschiedenen Vereinen machten sich 18 Brandenburger Sportler gut gelaunt auf den Weg. Dabei ist es auch egal, ob man komplett im Training und Wettkampf steht, wie die Mädels aus Hennigsdorf oder ob es das erste große Turnier seit mehreren Jahren Pause ist, wie bei Enrico Wittwer, Peter Thomas oder Frank Sporleder. „Bei uns war alles dabei, inklusive Zusammenhalt im Team. Da wird auch vereinsübergreifend gecoacht, teilweise sogar über die Landesgrenzen hinaus“, beschreibt Sebastian Hesse die gute Stimmung.  Beim Kampf des Berliners Andreas Kalmoukidis passierte es sogar, dass am Mattenrand mehr Brandenburger als Berliner den Sportler lautstark anfeuerten und der Kampfrichter nach zwei Minuten mit dem Fingerzeig die Bande entlangging und fünf Brandenburgern zuzusagen den Mund verbot. „Das passiert schon einmal, wenn man mit den Sportlern auf der Matte mitfiebert“, sagt Sebastian Hesse.

Besonders umjubelt waren natürlich die Siege und am Ende des Tages freuten sich die Brandenburger über 13 Medaillen, dabei viermal Gold.

Mit Gold und Silber hatten Enrico Wittwer und Peter Thomas dabei nicht gerechnet. Für Beide waren es die ersten Deutschen Meisterschaften nach mehr als fünf Jahren Pause und die erste im Veteranen-Bereich. „Auf eine Medaille hatte ich gehofft, dass es zu Gold reicht, hat mich doch sehr überrascht“, kommentierte Enrico Wittwer seinen 1. Platz. Zwei souveräne Siege sorgten für seine Platzierung.

Bei der von Thomas Schynol durchgeführten Siegerehrung im Schwergewicht der M3 sagten unsere beiden Finalisten auch gleich die Platzierungen fürs nächste Jahr voraus. Auf die Frage von Thomas Schynol: „Ihr seid auch schon lange dabei und kennt euch?“, reagierte Silbermedaillengewinner Jörg Frischmann selbstbewusst: „Im nächsten Jahr ist die Reihenfolge wieder anders herum und ich stehe ganz oben.“ „Wir werden sehen“, antwortete der Deutsche Meister Sebastian Hesse mit einem breiten Grinsen. Das interne Brandenburger Duell zwischen den Beiden konnte Sebastian ganz knapp für sich entscheiden.

Ohne Pink geht bei Simone Glenz nichts. Schade nur das der pinke Judoanzug bei den Meisterschaften nicht getragen werden darf. Ein Highlight wäre er. Suverän konnte sie ihre beiden Kämpfe gewinnen und sich über ihren 4. Deutschen Meistertitel bei den Veteranen freuen. „Eine gute Vorbereitung für die kommende Europameisterschaft in Slowenien“, kommentierte sie den Sieg. Auch dort hat sie eine Medaille als Ziel.

Zum Schluss des Tages gratulierte auch das Brandenburger Kata-Team Michael und Mathias Zapf den Brandenburgern Siegern. Und die Veteranen gaben gleich noch ein Ziel für die am Sonntag stattfindende Deutsche Kata-Meisterschaft vor: „Nachmachen, morgen zählt nur Gold.“ Mit einem Lächeln nahmen sie die Herausforderung an. 

Alle Platzierungen im Überblick:

Gold:

  • M1 +100 kg        Enrico Wittwer (JSV Bernau)
  • M3 +100 kg        Sebastian Hesse (JSV Bernau)
  • F4 -63 kg             Simone Glenz (Henningsdorfer JV)
  • M5 -66 kg           Axel Metzdorf (Judoschule Angermünde)

Silber:

  • F3 -63 kg             Katja Jank (Hennigsdorfer JV)
  • F3 -70 kg             Juliane Gleboczyk (Prenzlauer Judo-Sportverein
  • M2 -100 kg         Tobias Fetzer (Budo-Verein Lauchhammer)
  • M3 -90 kg           Peter Thomas (PSV Frankfurt/Oder)
  • M3 +100 kg        Jörg Frischmann (SV Motor Babelsberg)
  • M8 -81 kg           Edwin Ebermann (Rathenower Judo Club 1961)
  • M9 -81 kg           Sigmar Klamann (Prenzlauer Judo-Sportverein)

Bronze:

  • M2 -73 kg           Jewgeny Buchbinder (Judoverein Ludwigsfelde
  • M2 -90 kg           Fabian Bindczus (SV Motor Babelsberg)

    Platz 5:

    • F2 -57 kg             Franziska Walther (Hennigsdorfer JV)
    • M1 -90 kg           Robert Kutschka (Pritzwalker SV 1911 e.V. Abt. Judo)
    • M5 -81 kg           Henning Sudau (KSC Asahi Spremberg)
    • M5 -81kg            Frank Sporleder (PSV Frankfurt/Oder)
    • M6 -100 kg         Silvio Pieles (TSV Chemie Premnitz)

     

    Alle Wettkampflisten unter:

    https://results.dokume.net/#/home/1047

    Bericht Sebastian Hesse
    Fotos: Privat und Sebastian Hesse