Die Einladung für dieses hochkarätige Turnier mit über 350 Judoka aus Israel, Georgien, Griechenland, der Ukraine, Finnland und weiteren Sportlern aus Deutschland (Leipzig) hatte der dortige Verein Unity Judo Hadera und HLHV aus Kadima-Zoranaus ausgesprochen.
Bereits im letzten Sommer hatten Sportlerinnen und Sportler aus Kadiam-Zoran mit ihrem Trainer Alon Rahima Potsdam besucht. Die Verbindung hatte das UJKC-Vorstandsmitglied Yvonne Snir-Bönisch hergestellt, die mehrere Jahre in Israel als Nationaltrainerin gearbeitet hatte.
Die Sportschülerinnen und Sportschüler erreichten gute Erfolge.
U15 weiblich
- Mia Beermann (UJKC), -36 kg, 1. Platz
- Arlette Pfister, +63 kg, 1. Platz
- Amelie Pilz (UJKC), -52 kg, 3. Platz
U15 männlich
- Paul Lange (UJKC), +66 kg, 2. Platz
- Moritz Schubert (UJKC), -38 kg, 3. Platz
- Leo Carlos Schulze, -42 kg, 3. Platz
- Sou Garve, -42 kg, 3. Platz
- Ansgar Leupold, -38 kg, 7. Platz
- Ansgar von Miller (UJKC), -50 kg, 7. Platz
U18 weiblich
- Alessia Gherasudis (UJKC), -63 kg, 2. Platz
- Malou Lehmann (UJKC), -63 kg, 3. Platz
U18 männlich
- Carl Radowsky (UJKC), -90 kg, 1. Platz
- Valerij Gorbatchev(UJKC), -50 kg, 2. Platz
- Savelij Gorbatchev (UJKC), -55 kg, 2.Platz
- Julius Kitagawa, -50 kg, 5. Platz
Moritz Müller (UJKC) nahm die lange Anreise auf sich, konnte jedoch verletzungsbedingt nicht starten. Er unterstützte die Sportlerinnen und Sportler nicht nur durch lautstarkes Anfeuern, sondern riss das gesamte Team immer wieder mit und hatte so maßgeblichen Anteil an der guten Stimmung während des Wettkampfes.
Am Samstag folgte ein gemeinsames Trainingslager, an dem alle Nationen teilnahmen und bei dem die Judoka die unterschiedlichen Kampfstile und Techniken intensiver kennenlernen konnten und auch der Spaß bei gemeinsamen Sportspielen nicht zu kurz kam.
Alle ausländischen und einige israelische Judoka waren in Givat Haviva untergebracht, einer anerkannten Bildungseinrichtung, die seit vielen Jahren Veranstaltungen zum Jugendaustausch in Israel anbietet. Ziel ist, durch Kennenlernen und künstlerische Beschäftigung mit den Themen Frieden, Konflikt und Respekt für Unterschiedlichkeit, ein Verständnis für gegenseitige Akzeptanz verschiedener Positionen zu vermitteln. In Givat Haviva setzten sich die Potsdamer Sportschülerinnen und Sportschüler am Tag vor dem Wettkampf in einem Work-Shop auf künstlerische Art mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen auseinander und hatten so neben der sportlichen Herausforderung noch einen anderen Impuls, der sonst bei Wettkampfreisen selten möglich ist.
Verständigung und gegenseitiges Kennenlernen stand auch sonst neben dem sportlichen Wettstreit im Mittelpunkt der Reise. An den Abenden in der Unterkunft sowie bei den gemeinsamen Busfahrten zur Wettkampfhalle und zurück hatten die Potsdamer Judoka regen Austausch mit allen ausländischen Judoka. Entstanden sind viele neue Freundschaften, die bereits Mitte Juni 2023 in Potsdam vertieft werden können. Dann nämlich besuchen Sportlerinnen und Sportler aus Israel gemeinsam mit ihrem Trainer Alon Rahima erneut Potsdam. Die Potsdamer Sportschülerinnen und Sportschüler freuen sich schon sehr darauf!
Gecoacht und betreut wurden die Potsdamer Judoka vom Lehrertrainer der Sekundarstufe I Ruven Lemke sowie von Landesstützpunkttrainerin Christina Schürmann. Die Betreuung vor Ort erfolgte zusätzlich durch Dana Müller.
Mit den Sportschülerinnen und Sportschülern waren zugleich einige Eltern und eine Delegation um Oberbürgermeister Mike Schubert in Israel, um die Judoka anzufeuern, sich vor Ort über unterschiedliche Möglichkeiten einer langfristigen Kooperation im Bereich Sport zu informieren und für die vom 17.-19. November in Potsdam stattfindenden U23-Judo-Europameisterschaften zu werben. Zur Delegation des Oberbürgermeisters gehörten:
- Dirk Wolfgramm, Geschäftsführer Luftschiffhafen GmbH
- Dr. Norman Helm, Koordinator Trainingswissenschaft und Bundesstützpunkte, Olympiastützpunkt Brandenburg, Bereichsleiter Potsdam
- Gregor Weiß, Präsident des Brandenburgischen Judoverbandes
- Prof. Dr. Olaf Prieske, Fachhochschule für Sport und Management Potsdam
Die Delegation besuchte unter anderem das Wingate Institute, das bekannteste Trainings-, Leistungsdiagnostik- und Ausbildungszentrum für den Sport in Israel, und traf Leiter von Sportdepartments und Schulen mit einem Schwerpunkt auf dem Sport in unterschiedlichen Kommunen. Dabei tauschten sich die Teilnehmer über mögliche Formen der Zusammenarbeit mit dem Luftschiffhafen als Standort für den Spitzensport, mit der ESAB als Bildungseinrichtung und mit der Sportschule als besondere Form der Nachwuchsförderung aus. Eine solche Sportschule gibt es in Israel noch nicht und es herrschte reges Interesse, das System in Potsdam kennenzulernen.
Norman Helm und Gregor Weiß haben daneben die Judoka auf der Matte und während des Trainingslagers unterstützt bzw. gecoacht und damit Ruven Lemke und Christina Schürmann sehr entlastet.
Gefördert wurde die Reise und das Programm der Schülerinnen und Schüler und ihrer Trainer in Givat Haviva durch eine Zuwendung aus Lottomitteln durch das Ministerium für Bildung Jugend und Sport an den stützpunkttragenden Verein UJKC Potsdam e.V. sowie durch den UJKC selbst.
Durch den internationalen Erfahrungsaustausch wurde ein wesentlicher Beitrag für die Persönlichkeitsentwicklung und für die Förderung der judospezifischen Kampfkompetenz geleistet.