Am letzten Kampftag stand nur noch Spremberg auf der Matte, um den ersten Platz in der Nord-Tabelle zu verteidigen. Potsdam hatte bereits alle Kampftage hinter sich und schloss die Saison 2023 mit dem vierten Platz in der Nord-Gruppe ab.
Spremberg war wie entfesselt. Viel zu groß war die Chance, in die Finalrunde einziehen zu können und das auch noch als Gruppenerster. Immerhin hätten noch drei Mannschaften die Chance auf die Teilnahme gehabt, aber nur die ersten beiden Mannschaften bekamen das Ticket nach Abensberg.
Sensationell hat Spremberg in Aachen bei Hertha Walheim mit 4:10 gepunktet. „Dass es am Ende so deutlich wird hätte niemand gedacht, schließlich knöpften die Walheimer den beiden Spitzen-Teams Potsdam und Hamburg jeweils einen Punkt ab“, beschreibt Vereinsvorsitzender und Team-Manager Dirk Meyer die besondere Leistung seines Teams. „Unsere Jungs waren aber auch on fire – und das trotz der achtstündigen Anreise.“
Wie immer fand Trainer Mike Göpfert wieder die richtigen Worte. „Niemand zweifelte mehr am Erfolg und die Mannschaft lieferte“, so Dirk Meyer.
Luc Meyer holte souverän den ersten Punkt und Daniel Allerstorfer erhöhte anschließend auf 2:0. Tom Moritz musste den fehlenden Constantin Wuntke ersetzen und stieg in die Gewichtsklasse bis 81 kg auf, lieferte dort einen starken Kampf verlor aber knapp nach Ende der vollen Kampfzeit. Viktor Becker kam direkt aus Italien von der WM-Vorbereitung der Junioren und ließ nichts anbrennen. Nach der Hälfte der Kampfzeit erwischte er seinen Kontrahenten mit einem herrlichen Konter voll auf Ippon und erhöhte wieder auf 3:1. Ole Patzenhauer fand gegen das niederländische Nachwuchstalent Joes Schell keine Mittel und Walheim verkürzte auf 3:2.
Bis 60 kg lieferten sich Artem Lesiuk und Bart Weling einen harten Kampf, den am Ende der Spremberger Sportler vorzeitig beendete. Die 5:2-Halbzeitführung sicherte mit einer taktischen Meisterleistung der bis 90 kg aufgerückte Vladimir Stark. „Wir haben die Tür geöffnet, wir müssen jetzt nur noch durch gehen – und wir werden da durchgehen”, tönte es aus der Spremberger Ecke. Trainer Mike Göpfert hielt, wie schon vor dem 1. Durchgang, eine flammende Rede und hatte danach auch noch ein glückliches Händchen.
Kapitän Oleg Ilts erhöhte direkt nach der Pause mit einem fulminanten Uchi-mata auf 6:2. Den erlösenden siebten Punkt holte der aufgerückte Luc Meyer dann bis 81 kg. “Die Rechnung ging voll auf”, freute sich Mike Göpfert über den damit vollzogenen Finaleinzug. Den Mannschaftssieg und somit auch die Nordmeisterschaft perfekt machte Phillip Haug. Nach knapp einer Minute sicherte er ebenfalls mit Uchi-mata den Staffelsieg. Artem Lesiuk und Vladimir Stark zogen dann den Walheimern endgültig den Zahn und sicherten mit ihren vorzeitigen Erfolgen den 10:4-Endstand aus Spremberger Sicht. Danach war die Mannschaft kaum zu bändigen. “Wir haben uns heute belohnt für eine starke Saison. Wir sind durch diese Tür gegangen und haben gewonnen”, lobt Mike Göpfert seine Jungs.
Lange können sie sich jedoch nicht ausruhen. Schon nächste Woche, am 7. Oktober, geht es zum Finale nach Abensberg. Dort steigt das Spremberger Team bereits ab ca. 10.30 Uhr ins Rennen ein und mit dem KSV Esslingen wartet der nächste Brocken. “So sehr wie wir uns über das Finale freuen, so sehr bereitet es uns gerade Kopfschmerzen. Durch den zeitigen Beginn sind wir zur Anreise bereits am Freitag gezwungen. Die meisten unserer Jungs müssen Freitag jedoch noch arbeiten, das haben die Organisatoren wohl vergessen”, ärgert sich Dirk Meyer.