Charlotte Nettesheim gewinnt Bronze

Zum Cadet European Cup in Teplice steht Charlotte Nettesheim wieder auf dem Siegerpodest. Sie gewinnt Bronze.

In den vergangenen Wochen absolvierte Charlotte Nettesheim ein Mammutprogramm an Wettkämpfen. Bronze Ende Februar bei den Deutschen Meisterschaften U18 in Leipzig, Platz 5 dann in der bereits höheren Altersklasse U21 vor heimischem Publikum in Frankfurt (Oder) und danach die internationale Serie der U18-Wettkämpfe. Bronze beim Cadet European Cup in Porec und Gold in Bad Blankenburg. Nun erringt sie innerhalb weniger Wochen die dritte internationale Medaille.

583 Judoka aus 32 Nationen trafen sich beim Teplice Cadet European Cup 2024. Darunter auch Charlotte Nettesheim vom JC 90 Frankfurt (Oder), die sich bis 48 kg weiter in Topform präsentiert. Im ersten Kampf besiegte sie die Israelin Carmel Eshel nach 01:12 min durch einen O-uchi-gari-Angriff mit anschließender Festhalte. In der zweiten Runde traf sie auf Kristina Lili Krizova aus der Slovakei. Bereits nach zwölf Sekunden ging Lotti, wie sie von ihren Freunden genannt wird, in Führung und sorgte kurz vor Schluss noch für einen vorzeitigen Sieg durch eine Festhalte. Die Slovakin konnte in diesem Jahr bereits zwei Bronzemedaillen bei European Cups gewinnen und erzielte im Jahr 2023 Platz 5 bei den Weltmeisterschaften (-44 kg). Dass Charlotte Nettesheim diesen Kampf so souverän gewinnen konnte, beeindruckte das Trainerteam Susi Garling und Michael Rex. Im Poolfinale musste sich die Sportschülerin dann jedoch gegen die Türkin Elif Kilic, die bereits den European Cup in Antalya gewonnen hatte, geschlagen geben. Nach einem Konter und die Wertung für Kilic schaffte es unsere Athletin nicht, trotz aller Kraftanstrengungen, den Kampf zu drehen.

Die kurze Enttäuschung konnte sie aber schnell ablegen und performte in der Trostrunde weiter eindrucksvoll. Zwei Siege gegen Maria Iatagan aus Rumänien nach bereits 49 Sekunden und Aleyna Sena Koyak aus der Türkei sorgten für die erneute Teilnahme an der Finalrunde wie zuvor beim European Cup in Porêc, Kroatien.

Gegen Mariana Pereira aus Portugal ging sie schon nach 30 Sekunden in Führung. Mit ihrem absoluten Siegeswillen setzte sie im Boden nach und entschied den Kampf mit ihrer Lieblingstechnik Sankaku nach nur 1:15 Minuten für sich. Mit der erneuten Medaille und der Siegleistung beim Thüringen-Pokal, verschaffte sie sich gegenüber der nationalen Konkurrenz einen Vorsprung hinsichtlich Nominierungen für internationale Höhepunkte.

„Sie hat echt ihre Linie gefunden“, resümiert Trainer Michael Rex, der gemeinsam mit Susi Garling die Frankfurterin trainiert. „Lottis Entwicklung ist erstaunlich. Wir wussten schon immer, dass sie stark ist, aber dieses Jahr haben wir einen Lauf.“

Im Trainingslager in Teplice hat sich Charlotte Nettesheim bereits auf den nächsten Gradmesser vorbereitet. Am jetzigen Wochenende startet sie unter anderem mit ihrer Teamkollegin Livia Bartz beim European Cup in Berlin. „Während Lotti hier noch eine Rechnung offen hat, gilt es für die noch junge Livia Erfahrung auf internationaler Ebene zu sammeln. Wir wünschen beiden Athletinnen viel Erfolg“, sagt Trainerin Susi Garling.

Text: Susi Garling/BA